Ein gepflegter, ebenmäßiger und vor allem satt grüner Rasen ist der Traum jedes Gärtners. Was einfach klingt, ist es aber nicht: Denn damit die Gräser rund ums Jahr eine gesunde, saftig grüne Färbung aufweisen, müssen einige Faktoren erfüllt sein. Wichtig sind vor allem die regelmäßige Rasenpflege – allen voran das Mulchen und Vertikutieren – sowie die gezielte Düngung, im richtigen Maß und angepasst an Ihre individuellen Bodenverhältnisse.
Aber keine Sorge: Sind sie einmal da, sind braune Flecken im Rasen kein Umstand, den Sie einfach akzeptieren müssen. Für die unschönen Verfärbungen gibt es unterschiedliche Gründe. Wenn Sie die richtige Ursache identifizieren, können Sie die richtigen Maßnahmen ergreifen und Ihrem Rasen die Pflege zukommen lassen, die er benötigt.
Ursachen für braune Flecken im Rasen
Zunächst werden die Gräser stellenweise gelb, dann braun, dann stirbt die Grasnarbe komplett ab: Ein Welken des Rasens ist nicht nur optisch unschön, sondern kann auch Besorgnis erregen. Was kann hinter der Fleckenbildung stecken?
Trockenheit
Häufig spricht man bei braunen Flecken von „Verbrennungen“ des Rasens. Das ist zwar nicht immer richtig, manchmal steckt aber wirklich ein Wassermangel hinter den blassen Stellen. In Perioden starker Hitze und mit wenig Niederschlag beobachten Sie dann ein regelrechtes Verdorren der Gräser.
Hier hilft nur eines: Bewässern, und zwar täglich! Die richtige Tageszeit ist der frühe Morgen, damit der Rasen über den Tag abtrocknen kann. Das gilt auch für automatisierte Rasensprenger. Bei extremer Trockenheit kann, je nach Bedarf, eine zweite Bewässerungsrunde in den frühen Abendstunden erfolgen. Zu vermeiden ist das Bewässern zu Mittag: Gießen Sie in der größten Mittagshitze, können durch die rasche Verdunstung und Reflexion des Wassers auf dem Rasen weitere Hitzeschäden entstehen. Auch Rasenmähen sollten Sie nicht zur heißesten Tageszeit, sondern abends oder früh am Morgen.
Winterschäden
Ist der Rasen wegen einer Kombination aus Kälte und Trockenheit braun, schafft Bewässerung allein keine Abhilfe. Hier hilft nur: auf höhere Temperaturen warten, erst düngen und dann nachsäen. Manche Rasensorten sind für braune Spitzen (die so genannte „Winterfarbe“) anfälliger als andere, z. B. die Sorte Lolium Perenne, welchen in vielen Saatgutmischungen enthalten ist.
Vorbeugen können Sie derartigen Winterschäden, indem Sie bereits im Herbst mit einem reinen Kaliumdünger die Widerstandskraft der Gräser erhöhen. Braune Flecken im Rasen können dann zwar trotzdem entstehen, er erholt sich jedoch schneller.
Fehler bei der Düngung
Fehler bei der Düngerausbringung kann zunächst gelbe, dann braune Flecken im Rasen bedingen. Dahinter steckt vor allem:
- fehlende Einwässerung: Dünger, der auf den Rasen liegen bleibt und nicht eingewässert wird, verbrennt den Rasen und erzeugt braune Flecken. Wird er ordnungsgemäß eingewässert, bleiben nur die ummantelten Bestandteile übrig.
- Dünger wird vom Boden nicht ausreichend absorbiert: etwa, weil Sie den falschen Dünger für die vorhandenen Bodenverhältnisse einsetzen oder der Boden nicht gut vorbereitet wurde.
- unregelmäßige Verteilung des Düngers
- Verwendung von Dünger mit zu wenig oder zu viel Stickstoff
- generelle Überdüngung
Um eine Überdüngung des Rasens zu vermeiden, greifen Sie am besten zu Langzeitdünger. Durch die sehr langsame Abgabe der Nährstoffe ist eine Übersättigung des Bodens kaum möglich. Auch durch einen organischen Rasendünger – z. B. unseren Bio-Rasendünger – gelangen die Nährstoffe langsam und sukzessive in den Boden und erhalten so sein natürliches Gleichgewicht. Allgemein gilt: Düngen Sie nie in der Mittagshitze, halten Sie die empfohlenen Aufwandmengen ein und achten Sie auf eine gute Einwässerung. Tipps zur richtigen Rasendüngung finden Sie in unserem Artikel zum Thema.
Saurer Boden
Unter einem pH-Wert von 6,5 gilt ein Boden als sauer, über 7,5 als alkalisch und dazwischen als neutral. Unterschiedliche Pflanzen haben unterschiedliche Bedürfnisse. Generell gilt aber, dass in sauren Bodenverhältnissen die Aktivität von Mikroorganismen eingeschränkt ist. Dies wiederum wirkt sich sowohl auf die Dichte als auch Beschaffenheit des Bodens aus. Gleichzeitig ist die Aufnahme von Schwermetallen aus der Erde erhöht, was das Wachstum und die Färbung der Pflanzen negativ beeinträchtigen kann.
Für Rasen liegt der ideale pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Die Zugabe von Kalk kann den pH-Wert positiv beeinflussen und in sauren Böden in den Optimalbereich heben.
Lage
Wind und Wetter spielen eine Rolle: Liegt der Rasen sehr windstill, wird er womöglich zu wenig belüftet. Feuchtigkeit kann so oft schlecht abtrocknen, was das Risiko für Pilzbefall erhöht. An sehr schattigen Stellen wiederum bekommen die Gräser oft nicht ausreichend Sonnenlicht für die Photosynthese. Abhilfe schafft hier eine eigene Rasensorte, der Schattenrasen, welcher mit weniger Sonnenlicht auskommt.
Schädlinge
Auch ein Schädling kann verantwortlich sein für die Bildung brauner, kreisförmiger Flecken im Rasen: nämlich die Wiesenschnake (Tipula). Diese legt ihre Eier bevorzugt dicht unter der Grasnarbe ab, wo sich ihre Larven dann von den Wurzeln der Gräser ernähren – und die Halme absterben. Um die Nester der Schnake zu beseitigen, muss die gesamte Grasnarbe entfernt und an dieser Stelle neu ausgesät werden.
Rasenkrankheiten
Sie düngen, mähen und pflegen Ihren Rasen nach Lehrbuch und nichts scheint zu helfen? Dann steckt womöglich eine Erkrankung des Rasens hinter den braunen Flecken.
Schneeschimmel
Schneeschimmel ist eine Form von Pilzbefall, die häufig nach dem Winter auftritt. Eines der ersten Symptome sind graubraune, nass-faulige Stellen mit etwa 5 cm Durchmesser, die sich im Rasen bilden. Je weiter die Krankheit fortschreitet, desto größer werden die Flecken, zum Teil bildet sich auch das typisch pelzige Pilzgeflecht. Ursache von Schneeschimmel ist meist schlechte Belüftung des Bodens: wenn z. B. Schnittgut, Laub oder Schnee den Boden beschweren, bei Staunässe oder zu langen Gräsern. Auch einseitige Düngung im Herbst kann die Entstehung von Pilzbefall begünstigen.
Rotspitzigkeit
Ein unregelmäßiges, gelblich-braunes Fleckenmuster, rote und rosafarbene Geflechte im Gras: Daran erkennen Sie Rotspitzigkeit, welche sich v. a. bei Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit ausbreitet. Die Ausbringung von Langzeitdünger schafft meist Abhilfe.
Blattflecken
Ausgelöst durch unterschiedliche Erreger, treten die hellen Flecken bei Temperaturen zwischen 10 und 30° auf, ein unregelmäßiges “gesprenkeltes” Erscheinungsbild des Rasens ist das Resultat. Regelmäßiges Vertikutieren und Aerifizieren des Rasens beugt vor bzw. hilft bei Befall.
Wurzelfäule
Wird der Rasen schrittweise braun und die anfänglich vereinzelten dunklen Flecken entwickeln sich zu ganzen braunen Rasenarealen? Dann prüfen Sie die Wurzeln der Gräser: Bei Wurzelfäule werden diese soweit angegriffen, dass sich die Grashalme leicht herausziehen lassen, schleimig und faulig aussehen. Vor allem frisch eingesäter oder nachgesäter Rasen läuft Gefahr: Denn Wurzelfäule befällt geschwächte Gräser nach Trockenheit oder bei Staunässe. Langzeitdünger, Zugabe von Kalk zur Erhöhung des pH-Wertes sowie gute Belüftung beugen dem Befall vor.
Zusätzliche Tipps und Informationen rund um häufige Rasenkrankheiten finden Sie in unserem Rasenwissen-Artikel zum Thema.